Neuer Prinz kam kurz vor knapp
Herkersdorf. Die Prinzensuche gestaltete sich beim HCC diesmal etwas schwierig: Erst am Vorabend der Proklamation fand sich eine neue Tollität.
rai - Ein dicker Stein in der Größe des Druidensteins dürfte Stephan Kreps, Präsident des Herkersdorfer Carnevalsclubs (HCC), am Vorabend der Proklamation vom Herzen gefallen sein, als die Vorsitzende Janina Niklas am Telefon die erlösende Nachricht parat hielt: „Es ist soweit, eine Tollität ist gefunden“, habe sie ihm mitgeteilt, sagte Kreps am Samstagmorgen auf dem Dorfplatz. Und dann wurde derjenige aufs Schild gehoben, der den „Karneval auch als Lebensquelle sieht“, wie Kreps bei der Vorstellung von Franz-Josef I. (Berndes) hervorhob.
„Viele schlaflose Nächte hatten wir in den letzten Tagen, wer wird wohl das Narrenzepter in diesem Jahr tragen?“, sagte Kreps in seiner Begrüßung und erinnerte an Aschermittwoch: „Da hatte schon einer unterschrieben, aber leider ist davon nur heiße Luft geblieben.“ Kreps freute sich mit dem Ruf „Schlöng ronner“, dass man nun doch noch mit Tollität in die Session startete. DJ Hansi brachte mit Stimmungslieder Schwung rein, als der neue Regent der „Staaten“ mit Gefolge im Anmarsch war. Freudestrahlend schritt Prinz Franz-Josef I., auch als „Jüppi“ bekannt, herbei – die Überraschung war perfekt.
Auf Berndes sei stets Verlass, und er verstehe jede Menge Spaß, betonte Kreps: „Er wollte sich nicht genieren und endlich mal selbst die Narren regieren.“ Der Präsident befand, dass die Zeit reif für Berndes sei, den Narrenthron zu besteigen, denn das Motto laute diesmal: „Vom Köppel schallt es wie wunderbar, die Prinzengarde wird 40 Jahr’“. Der 67-jährige Berndes, der dem HCC seit 43 Jahren angehört, ist Gründungsmitglied der Garde und ihr General.
Als Kinderprinzessin dankte Emma Fee Nettelrodt ab: „Kaum hat man das Zepter in der Hand, schwupps, schon ist man es wieder los.“ Mit ihr und den Begleiterinnen Lara Schwan und Lina Urrigshardt habe man eine tolle Session erlebt, sagte Kinderpräsident Luka Stock. Und die Nachfolge? Die ist noch offen, denn: Es gebe ja kein 4. Schuljahr mehr, aus der sich eine Tollität melden könnte, und die aus der 3. Klasse würden sich das noch nicht zutrauen, so Stock, der an Kinder (und Eltern) appellierte: „Gebt euch einen Ruck.“
Auch für Prinzessin Ulrike II. (Fischbach) kam nun der „bittere Augenblick“ (Kreps). Mit ihren Begleiterinnen und Gefolge kam sie auf die Bühne. Vizepräsidentin Melanie Stock blickte auf die schöne Session mit Prinzessin Ulrike zurück und erzählte amüsant von den Erlebnissen, und dann war auch klar, weshalb sie den Orden „Princess of Chickenwings“ an Prinzessin Ulrike verlieh. Es wurde noch lange gefeiert und die Karnevalsvereine, z.B. Herdorf, Brachbach, Wehbach und Fensdorf, erwiesen Prinz Franz-Josef I. aus dem Hause Berndes die Ehre.